Leichtathletik-Verband Nordrhein

DM im Blockwettkampf U 16 in Mönchengladbach: LVN zweimal vorn

Aktive, Ausrichter und Organisatoren haben sich bei der U16-DM im Blockwettkampf in Mönchengladbach-Rheydt prächtig geschlagen – trotz übler Wetterkapriolen. Nils Wiesel (LG Ohra Energie) avancierte mit seiner nationalen M15-Bestleistung zum „Man of the Match“.

Zwei Goldmedaillen blieben am Nordrhein.

Lokalmatadorin Kira Königs (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), im Vorjahr in Markt Schwaben bereits mit Bronze dekoriert, wusste ihren Heimvorteil eindrucksvoll zu nutzen. Mit 2.855 Punkten eroberte sie im Block Wurf den obersten Podestplatz. Ausschlaggebend: 39,16 Meter im abschließenden Diskuswurf. Auch mit der Kugel (12,80 m) besorgte der hochgewachsene Blondschopf das beste Einzelergebnis.

 

Moritz Ringk (TuS Jahn Hilfarth), in der früheren Mittelstreckler-Hochburg Hückelhoven beheimatet, ließ sich im Block Lauf der M14 von Beginn an nicht die Butter vom Brot nehmen. Angefeuert von vielen Fans steigerte er die persönliche Bestleistung um 44 auf 2.627 Zähler. Und das, obwohl er gar kein echter Leichtathlet ist, sondern mit einer Profikarriere im Fußball liebäugelt. „Im nächsten Jahr will er den Titel verteidigen, danach fällt eine definitive Entscheidung“, erklärte sein Vater Hans-Joachim Ringk, in den 1970er Jahren ein ambitionierter Nachwuchsläufer.

Prima Platzierungen für Nordrhein-Nachwuchs

Weitere Spitzenergebnisse von LVN-Athleten – W 15 Block Lauf: 6. Franziska Jakobs (ART Düsseldorf) 2.532 Punkte. – Block Sprint/Sprung:  11. Dorothee Klump (LAZ Rhede) 2.737 Punkte, 15. Kathrin Rataiczak (DJK Aachen-Brand) 2.689 Punkte. – W 14 Block Lauf: 11. Ciara Bongards (LAZ Puma Rhein-Sieg) 2.478 Punkte, 13. Linda Buschke (LAV Oberhausen) 2.452 Punkte, 17. Hannah Großmann (LT DSHS Köln) 2.422 Punkte, 19. Antonia Wirtz (TV Ratingen) 2.366 Punkte. – Block Sprint/Sprung: 13. Alina Arenz (Weseler TV) 2.598 Punkte, 17. Michelle Gartz (ASV Süchteln) 2.571 Punkte. – Block Wurf:  15. Victoria Krause (Wuppertaler SV) 2.427 Punkte, 16. Leonie Simnonia (ART Düsseldorf) 2.422 Punkte. - M 15 Block Lauf: 12. Luca Senftleben (Moerser TV). 2.552 Punkte. – Block Wurf: 18. Enrico Tiago Mutschke (SSF Bonn) 2.734 Punkte. – M 14 Block Wurf: 17. Dustin Büchel (DJK Adler 07 Bottrop) 2.518 Punkte.

Deutscher Rekord als i-Tüpfelchen

Nils Wiesel (LG Ohra Energie / Thüringen) hatte bereits im Mai 3.047 Punkte zusammengetragen und damit deutschlandweit als erster 15-Jähriger überhaupt im Block Lauf die 3.000-Punkte-Marke überschritten. Jetzt legte er noch einmal fünf Zähler drauf und sorgte somit für das I-Tüpfelchen einer zwar stimmungsvollen, aber durch heftige Schauer in Mitleidenschaft gezogenen Veranstaltung. 6,55 Meter im Weitsprung,  10,88 Sekunden über 80 Meter Hürden und 11,41 Sekunden über 100 Meter – selbst Gegenwind konnten den neuen Meister nicht vom Rekordkurs abbringen. 76 Meter mit dem Ball – ein Zeichen für die Vielseitigkeit des vorjährigen nationalen Titelträgers im Neunkampf.

„Man muss auch bei schlechten Bedingungen gute Leistungen bringen können“, machte er keinen Hehl daraus, dass für ihn die neue Bestleistung oberste Priorität hatte. Klar, dass auch im Neunkampf (30./31. August in Bernhausen) der Titel wieder her soll. Für die U16-DM in Köln (16./17. August) sind Starts über die Hürden, im Weitsprung sowie mit Diskus und Speer anvisiert.

Nico Kühnel eifrigster Punktescheffler

Im Block Sprint/Sprung stand der Vorjahres-Dritte Nico Kühnel (SG Johannesberg; 3.142 Punkte)  bei der Siegerehrung ganz oben. Er übersprang 1,88 Meter und war über 100 Meter mit 11,47 Sekunden der Schnellste.  Im Block Wurf der M15 verteidigte Simon Bernhardt (MTG Mannheim; 3.075 Punkte) seinen Vorjahrestitel  erfolgreich. Das punkteträchtigste Einzelresultat: 15,64 Meter mit der Kugel. Ein Einzelsieg gelang ihm über 100 Meter (12,01 sec).

„Girl of the Games“ war Merle Homeier vom VfL Bückeburg, im vergangenen Jahr Deutsche Meisterin im jüngeren Jahrgang. Im Block Sprint/Sprung standen für die 15-Jährige nunmehr nach fünf kraftraubenden Disziplinen 2.928 Punkte zu Buche – nur 73 Punkte unter der zehn Jahre alten DLV-Bestleistung.

Aaron Köhler zu beachten

Punktbester M14er war  Aaron Köhler (Bramstedter Turnerschaft), der sich im Block Sprint/Sprung auf 3.010 Punkte verbesserte. Sein Top-Ergebnis: im letzten Durchgang gesprungene 6,39 Meter. Starke 2.944 Punkte sammelte Lukas Lappe (SC Neubrandenburg), der sich mit einer Verbesserung um 72 Zähler den Sieg im Block Wurf der M14 sicherte. Erfolgsgarant: 43,53 Meter im abschließenden Diskuswerfen.

Nele Weßel (SV Preußen Berlin) wiederholte ihren Vorjahressieg im Block Lauf. Mit 2.776 Punkten steigerte sie den Berliner Rekord um vier Zähler. Über 80 Meter Hürden (12,02 sec) und im Weitsprung (5,35 m) lieferte die Hauptstädterin die besten Resultate im Feld ab, haderte aber mit dem Ergebnis im Ballwurf. „Nur 40 Meter, sieben Meter unter meiner Bestleistung“, schimpfte die 15-Jährige, deren künftige Schwerpunkte noch offen sind. „Mehrkampf oder Langsprint“, so die nun zweifache Deutsche Schülermeisterin.

Mathilda Kraft punktbeste 14-Jährige

In der W14 scheffelte Mathilda Kraft (Erfurter LAC) die meisten Punkte. 2.791 Zähler brachten ihr den Sieg im Block Sprint/Sprung. Ihr besten Einzelresultate: 5,48 Meter im Weitsprung und 12,04 Sekunden über 100 Meter. Im Block Lauf der W14 lagen vor den abschließenden 2.000 Metern vier Athletinnen punktemäßig noch eng beieinander. Letztendlich erkämpfte aber Johanna Berrens (SV Steinheim) mit einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg ihren ersten nationalen Titel. „Ich habe mich durch ein Motivationsvideo auf YouTube inspirieren lassen und wollte unbedingt gewinnen“, so der zierliche Blondschopf mit Langstrecklerinnenfigur. Die Schwäbin trainiert unter der Regie ihres Vaters Wolfgang Berrens seit zwei Jahren leistungsorientiert und hat eine 800-Meter-Bestzeit von 2:20,57 Minuten.

 

Der LC Jena setzte sich in der Mannschaftswertung mit 14.310 Punkten durch, gefolgt vom SC Neubrandenburg (13.878 Punkte) und dem LC Cottbus (12.811 Punkte). In der weiblichen Jugend dominierte das Quintett des SV Halle (13.571 Punkte) vor der LG Eintracht Frankfurt (13.101 Punkte) und dem LC Cottbus (12.933 Punkte).

 

Viel Lob gab es für Ausrichter und Infrastruktur.

 

Harald Koken | 07.07.2014 00:00

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