Leichtathletik-Verband Nordrhein

Neun Titel für den LVN bei der Jugend-DM

Gold in Jena - Sarah Schmidt (LAZ Mönchengladbach)
Foto(s): Wolfgang Birkenstock

Bei der Deutschen Meisterschaft der U18 und U20 haben Athletinnen und Athleten aus dem Leichtathletikverband Nordrhein gehörig vorne mitgemischt. Herausragend: 800-Meter-Läuferin Sarah Schmidt, die im Alleingang zu Hausrekord und Titel stürmte.

 

Sarah Schmidt (LAZ Mönchengladbach), bei der U20-EM mit viel umjubeltem Silber dekoriert, rannte von Beginn an wie entfesselt los. Einer tiefen 29 nach 200 und 58,28 Sekunden nach 400 Metern folgten 1:28 Minuten bei 600 Meter. Die Niederrheinerin griff also in ihrem letzten Rennen der Saison mit einem furiosen Alleingang noch einmal nach den Sternen und dem Hausrekord. Für ihren entschlossenen Auftritt wurde sie schließlich mit 2:01,44 Minuten belohnt - eine Steigerung um 75 Hundertstel, in diesem Sommer die zweitbeste U20er-Zeit in Europa und Platz fünf in der Welt. Und das obwohl sie sich 30 Meter vor dem Ziel umguckte. "Ich habe mich gar nicht gut gefühlt, konnte in den letzten Nächten kaum schlafen, wollte aber dennoch alles geben", erklärte die noch 18-Jährige, in der Vorwoche in Nürnberg mit 53,19 Sekunden auch über 400 Meter erheblich aufgewertet.

 

Früh übernahm 1.500-Meter-Läuferin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4:17,60 min) die Führung. Und die frisch gekürte Deutsche Vize-Meisterin bei den Frauen blieb auch an der Spitze. „Ich hatte keine Lust auf ein Bummelrennen. Ich wollte den letzten Höhepunkt der Saison nochmal genießen“, so ihr Kommentar. Im Stabhochsprung kam nur ihre Klubkollegin Luisa Schaar über vier Meter.Und sogar über 4,10 Meter. „Das war ein optimaler Wettkampf“, sagte Luisa Schaar hinterher. „Ich habe beim dritten Versuch über vier Meter den Stab gewechselt, zu einem härteren, und mit dem waren auch die 4,10 Meter drin.“

 

Hochspringer Remo Cagliesi (TLV Germania Überruhr) behielt in einem packenden Zweikampf die Oberhand. Je höher es ging, desto brillanter wurde die Technik des U18-WM-Elften, der sich im ersten Versuch über 2,09 Meter hievte. Damit kam er bis auf einen Zentimeter an seinen Hausrekord heran. In der U20 ließ Stefan Tigler (Weseler TV) nach seinem Meistersprung über 2,11 Meter die Latte auf 2,18 Meter legen. Die Höhe hätten für den 18-Jährigen eine neue persönliche Bestleistung bedeutet. Joshua Abuaku (LAV Oberhausen), bei der U20-EM überraschend zu Silber gestürmt, agierte über 400 Meter Hürden erneut überaus offensiv. Kaum aus dem Rhythmus zu bringen, hatte er schon bei Streckenhälfte sämtliche Mitbewerber überholt, um schließlich in der persönlichen Bestzeit von 51,42 Sekunden förmlich ins Ziel zu fliegen - lautstark angefeuert von seinem Vater, der auf der Tribüne regelrecht aus dem Häuschen war. Marc Okun (Leichlinger TV) schleuderte den Hammer auf 71,33 Meter. Damit tütete der Achte der U18-Weltmeisterschaft den Deutschen Meistertitel ein.

 

Fabienne Schönig (LG Wipperfürth) fährt nach ihrem Speerwurf-Sieg mit 47,94 Meter jetzt erst einmal in den Urlaub. Jessie Maduka (ART Düsseldorf), bei den U20-Europameisterschaften Vierte, holte mit 6,27 Meter den Weitsprung-Titel. Die Silbermedaille ging mit 6,15 Meter an Caroline Klein (LAZ Puma Rhein-Sieg). Stabhochspringer Michael Enns (LG Wipperfürth) hielt bis 4,80 Meter gut mit und sicherte sich Platz zwei. Hammerwerferin Michelle Döpke (Leichlinger TV), im Vorjahr Deutsche Meisterin der U18, kam gleich im ersten Durchgang auf 54,83 Meter und hatte damit frühzeitig Silber sicher. Diskus-Vizemeisterin Annina Brandenburg (ART Düsseldorf) konnte einen Meter auf ihre Bestmarke drauf setzen und präsentierte sich mit 47,96 Metern in Top- Form. Im 200-Meter-Finale der U18 steigerte sich Simon Heweling (Weseler TV) auf 21,60 Sekunden, die Rang zwei bedeuteten.

 

Die U20-Sprinterinnen vom ART Düsseldorf arbeiteten sich über 4 mal 100 Meter in 46,68 Sekunden auf den Silberrang vor. In der U18 wurde das Quartett des TSV Bayer 04 Leverkusen in 47,57 Sekunden Zweiter. Inga Reul (DJK Rasensport Aachen-Brand) gewann in 60,87 Sekunden Bronze über 400 Meter Hürden. Benjamin Weßling holte mit 7,40 Meter Weitsprung-Bronze. Hochspringerin Carolin Marchlewski (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), im letzten Jahr sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz U16-Meisterin, wurde mit 1,74 Metern Dritte.

 

Harald Koken | 03.08.2015 00:00

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