Leichtathletik-Verband Nordrhein

Grandseigneur Theo Rous wurde 80

Die Gratulanten Willi Wülbeck, Heike Drechsler, Heide Ecker-Rosendahl und Dr. Clemens Prokop (v. l.) mit Jubilar Theo Rous (Mitte).
Foto(s): LVN

Sein 80. Lebensjahr hat DLV-Ehrenpräsident Theo Rous am 30. Dezember vollendet und im engsten Familien- und Freundeskreis gefeiert. Namhafte Wegbegleiter gratulierten wenige Tage später beim offiziellen Empfang im niederrheinischen Alpen, dem Wohnort des Jubilars.

 

DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop hob in seiner Laudatio die immensen Verdienste und den besonderen Humor des pensionierten Studiendirektors hervor. Ob als souveräner Funktionär, umsichtiger Teamchef oder brillanter Redner – Theo Rous hat Spuren hinterlassen.

 

Der pensionierte Gymnasiallehrer für Latein und Sport habe  stets Fingerspitzengefühl unter Beweis gestellt, betonte Dr. Clemens Prokop. „Ich verneige mich mit einem Chapeau vor dem Lebenswerk“, sagte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Als Vorsitzender der Anti-Dopingkommission des DLV, als DLV-Vizepräsident und als Delegationsleiter unter anderem bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen (Griechenland) sei der Jubilar durch seine souveräne und gelassene Heiterkeit immer auf Augenhöhe mit Athleten, Betreuern und Funktionärskollegen gewesen.

 

„Lieber Theo, du bist Herz und Gewissen der deutschen Leichtathletik“, so Dr. Clemens Prokop, der mehrfach den Frohsinn des Geehrten augenzwinkernd persiflierte. So habe ihm Theo Rous den Weg in das Amt des DLV-Präsidenten geebnet – „mit der Aussage, ich hätte als Organist gelernt mit Pfeifen umzugehen.“ In Beiträgen und Reden halte er oft anderen mit einem Lächeln den Spiegel vor. Vehement forderte Clemens Prokop Theo Rous auf, weiter zu schreiben. „Zwei Bücher ergeben keine Trilogie“, so die Begründung. Vielleicht gelinge es ihm, sich Gremien-sitzungen literarisch zu nähern.

 

Franz Josef Probst: „Prägnante Persönlichkeit“

„Er gehört nicht zu den Lauten, aber wenn er etwas sagt, dann hat es Gewicht“, meinte Franz Josef Probst, der Präsident des LV Nordrhein. „Theo Rous ist eine der prägnantesten Persönlichkeiten der nationalen Leichtathletik.“ Sein jüngstes Buch „Summa summarum - Schwanen-gesänge eines Funktionärs“ dokumentiere Wahrheiten über Fehlentwicklungen im Sport. „Seine Worte sollten allen, denen der Sport etwas wert ist, Denkanstöße geben“, so Franz Josef Probst.

 

Hermann Korfmacher, der Chef des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes, erstaunten unter anderem die „gewieften Texte“ eines lokalen Musicals, die aus der Feder von Theo Rous stammen. Die Olympiasiegerinnen Heide Ecker-Rosendahl und Heike Drechsler reihten sich in die Schar der Gratulanten ein. Und Willi Wülbeck. Als Theo Rous in den 1960er Jahren bei Rot-Weiß Oberhausen das Traineramt übernahm, war der 800-Meter-Weltmeister von 1983 einer seiner Schützlinge.

 

Seit 1977 Funktionär

1977 schlug der vierfache Vater die Funktionärslaufbahn ein, wurde Vorsitzender des Leichtathletikkreises Rhein-Lippe und fünf Jahre später zunächst stellvertretender Vorsitzender am Nordrhein, um dann 1984 den Chefsessel zu übernehmen. 1990 wurde er beim DLV zum Leiter einer Kommission für Antidopingmaßnahmen berufen und 1994 zum Antidopingbeauftragten – neben seinem Amt als DLV-Vizepräsident, das er ein Jahr zuvor angetreten hatte.

 

Viele Gäste schüttelten dem Jubilar bei der Feier im stilvoll hergerichteten Restaurant „Burgschänke" in Alpen die Hand. Darunter auch Professor Manfred Steinbach, der erste deutsche Acht-Meter-Weitspringer, und DLV-Vizepräsidentin Dagmar Freitag.

 

Für die vom örtlichen Gemeindesportverband zusammen mit dem  DLV und dem LV Nordrhein initiierte Feier hatte Theo Rous ein Goethe-Zitat überarbeitet: "Lange leb‘ ich schon auf Erden. Keine Kunst ist’s, alt zu werden. Was das Alter uns will sagen, ist die Kunst, es zu ertragen."

 

Harald Koken | 12.01.2015 00:00

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