Leichtathletik-Verband Nordrhein

Fünf Nordrhein-Titel bei Hallen-DM

Tobias Scherbarth - Sprung über 5,70 Meter. Bzw. auf dem Rückweg zur Erde . . .
Foto(s): Wolfgang Birkenstock

Prima in Schuss haben sich Leistungsträgerinnen und Leistungsträger aus dem Leichtathletikverband Nordrhein bei der Deutschen Hallen-Meisterschaft in Karlsruhe gezeigt. Einige bestätigten zwei Wochen vor der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) ihre tolle Form.

 

Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist mit einer beeindruckenden Vorstellung zum Deutschen Meistertitel und nach Prag gesprungen. Nach 2,20 Metern noch alleine im Wettbewerb, bewältigte der Hochspringer im zweiten Versuch 2,26 Meter – Bestleistung und Norm-Höhe für die Hallen-EM. Vor zwei Jahren meisterte der 22-Jährige als Fünfter der U23-EM 2,24 Meter. Doch danach machten ihm immer wieder Verletzungen zu schaffen. Seinem Klubkollegen Alyn Camara gelang im Weitsprung ein viel beachteter  Satz: 7,97 Meter. Auch er hat damit die Hallen-EM-Norm abgehakt. Doch er musste bis zum letzten Durchgang zittern bis feststand: Das war Gold wert. Der 25-Jährige schaffte es damit nach 2013 im Freien zum zweiten Mal ganz oben aufs Podest. „Es war ein sehr stabiler Wettkampf. Nach den 7,97 Metern hatte ich mir noch mehr vorgestellt. Aber hinten heraus war ein bisschen der Wurm drin“, kommentierte der neue Hallen-Meister. „Ziel war hier erst einmal die EM-Norm. Der Titel ist die Krönung.“

 

Team-Europameister Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) war der souveräne Akteur des Stabhochsprung-Wettbewerbs und holte nach dem Freiluft- nun auch den Titel unter dem Hallendach. Der 29-Jährige hievte sich über 5,70 Meter - so hoch wie lange nicht mehr. Bei 5,80 Metern, vier Zentimeter höher als die sechs Jahre alte persönliche Bestleistung, fehlte womöglich das letzte Quäntchen Konzentration, sodass die Latte (noch) dreimal fiel. "Alle Höhen im ersten Versuch, ich bin selbst überrascht. Vielleicht liegt es daran, dass ich während des Wettkampfes weder den Stab gewechselt noch den Anlauf verändert habe", sagte der frühere Fünfte der U23-EM, der sich nun quasi mit richtig viel Schwung auf die Reise nach Prag begeben kann. Dabei wird er von seinem Vereinskameraden Carlo Paech begleitet. Der DM-Fünfte von 2013, der zuletzt einige Zeit in der Versenkung verschwunden war und den Stab zwischenzeitlich ganz aus der Hand gelegt hatte, flog zum wiederholten Mal in diesem Winter über 5,65 Meter. Damit bestätigte er Hausrekord, Form und EM-Norm. "Ich bin schwierig in den Wettkampf reingekommen. Das Einspringen war eine Katastrophe. Doch was dann passiert ist, empfinde ich als unglaublich", spielte der frühere U18-Vize-Weltmeister auf die mitreißende Stimmung in der Halle an. Marvin Caspari komplettierte den Leverkusener Dreifach-Erfolg, als er im dritten Versuch 5,45 Meter nahm. Eine Woche nach seinem nationalen Jugend-Meistertitel steigerte sich Tim Jaeger (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf 5,25 Meter - Platz fünf.

 

Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) holte über 800 Meter seinen vierten Hallen-Titel. In 1:50,14 Minuten hatte der 26-Jährige wie so oft die Nase knapp vorn. Ausschlaggebend: ein Antritt 250 Meter vor dem Ziel. „Danke für die beiden Videoleinwände. Die habe ich auch gebraucht, um das Rennen zu kontrollieren“, sagte Robin Schembera mit einem Augenzwinkern. 

 

Die Staffelläuferinnen des LT DSHS Köln setzten sich als Siegerinnen des ersten, vermeintlich langsameren der beiden Zeitendläufe auch im Gesamtklassement durch. Damit münzte das Quartett des LT DSHS Köln sein Vorjahres-Silber in Gold um. Friederike Möhlenkamp, Christine Salterberg, Leena Günther und Lena Naumann stürmten vom Start weg davon. Ihre 1:37,07 Minuten waren eine hohe Hürde, die im zweiten, eigentlich stärkeren Lauf nicht geknackt werden konnte.

 

Bei den Männern rannte das LT DSHS Köln mit Robert Polkowski, Miguel Rigau, Fabian Schneider und Luca Willmann in 1:25,97 Minuten auf den Silberrang und machte damit Platz sieben aus dem Vorjahr zu einer Medaille. 

 

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) holte eine Woche nach ihrem überlegenen Sieg bei der Jugend 1.500-Meter-Silber - und verbesserte sich dabei auf 4:15,25 Minuten. Besonders bemerkenswert: Die 18-Jährige schrammte nur um 1,23 Sekunden an der deutschen U20-Hallen-Bestleistung aus dem Jahr 1983 vorbei.

 

Stabhochsprung-Vizemeisterin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) schob sich mit einem Flug über 4,50 Meter im dritten Versuch zwischenzeitlich sogar in Führung.

 

Alexandra Plaza erkämpfte Hochsprung-Silber. Die Deutsche Juniorenmeisterin vom LT DSHS Köln meisterte alle Höhen einschließlich der 1,83 Meter auf Anhieb. Katarina Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1,80 m) bekleidete den Bronzerang. 

 

Harald Koken | 23.02.2015 00:00

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